Die Sicherheit einer Webseite genießt in der heutigen digitalen Welt höchste Priorität. Als Betreiber einer WordPress-Website sollten Sie ernsthaft darüber nachdenken, Ihre Website auf HTTPS umzustellen, um die Sicherheit Ihrer Benutzer zu gewährleisten und das Vertrauen Ihrer Besucher zu stärken. In diesem Artikel werden wir Ihnen Schritt für Schritt zeigen, wie Sie Ihre WordPress-Website sicher auf HTTPS migrieren können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was sind HTTPS und SSL und warum sind sie wichtig?
- 2. Vorbereitung zur Umstellung von WordPress auf HTTPS
- 3. SSL-Zertifikat einrichten
- 4. Umstellung des WordPress-Admin-Bereichs auf HTTPS
- 5. Ersetzung von URLs in der Datenbank
- 6. Einrichtung einer Umleitung von HTTP auf HTTPS
- 7. Überprüfung Ihrer Website
- 8. Behebung von gemischten Inhaltswarnungen
- 9. Aktualisierung externer Dienste und Backlinks
- Abschluss: SSL-Check
1. Was sind HTTPS und SSL und warum sind sie wichtig?
HTTPS (Hyper Text Transfer Protocol Secure) ist ein Internetkommunikationsprotokoll, das die Sicherheit der Datenübertragung zwischen Ihrem Webbrowser (auch als Client bezeichnet) und Ihrer Website, die auf einem Server liegt, gewährleistet. Der Hauptvorteil von HTTPS besteht darin, dass es eine sichere Verbindung schafft, indem es SSL (Secure Sockets Layer) verwendet, um Daten zu verschlüsseln und zu übertragen.
Die Verwendung von SSL bietet verschiedene Vorteile:
- Sicherheit: SSL verschlüsselt die Datenübertragung, was bedeutet, dass die Daten Ihres Besuchers sicher sind.
- Vertrauen: Ein grünes Schlosssymbol in der Adressleiste des Browsers zeigt an, dass Ihre Website sicher ist, was das Vertrauen Ihrer Besucher in Ihre Website stärkt.
- SEO Vorteile: Google hat HTTPS als Ranking-Faktor eingeführt, was bedeutet, dass Websites mit HTTPS ein höheres Ranking in den Suchergebnissen haben können als Websites ohne HTTPS.
- Performance: Durch die Verwendung des HTTP/2-Protokolls, das nur mit einer SSL-Verschlüsselung funktioniert, können Websites schneller geladen werden.
- Datenschutz: SSL ist für alle Websites erforderlich, die personenbezogene Daten verarbeiten, um die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu erfüllen.
2. Vorbereitung zur Umstellung von WordPress auf HTTPS
2.1 Backup erstellen
Vor der Durchführung von Änderungen an Ihrer Website ist es ratsam, eine vollständige Sicherungskopie Ihrer Website anzulegen. Dies dient als Absicherung, falls bei der Umstellung unerwartete Probleme auftreten.
2.2 Caching deaktivieren
Falls Sie ein Caching-Plugin auf Ihrer WordPress-Website verwenden, sollten Sie dieses vor der Umstellung auf HTTPS deaktivieren, um Konflikte zu vermeiden.
3. SSL-Zertifikat einrichten
Der erste Schritt zur Umstellung Ihrer WordPress-Website auf HTTPS besteht darin, ein SSL-Zertifikat zu erwerben und auf Ihrer Website zu installieren. Viele Hosting-Anbieter bieten kostenlose SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt an oder haben andere Zertifikate in ihren Hosting-Paketen integriert. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Hosting-Anbieter nach den verfügbaren Optionen.
Sobald Ihr SSL-Zertifikat eingerichtet ist, können Sie mit der Umstellung Ihrer Website auf HTTPS beginnen.
4. Umstellung des WordPress-Admin-Bereichs auf HTTPS
4.1 Änderung der WordPress- und Website-Adresse
Als Nächstes müssen Sie Ihrer WordPress-Website mitteilen, dass sie von nun an über HTTPS und nicht mehr über HTTP aufgerufen wird. Dies können Sie einfach im Admin-Bereich von WordPress unter „Einstellungen > Allgemein“ tun. Hier müssen Sie die WordPress- und Website-Adresse von http://
auf https://
ändern.
4.2 Aktualisierung der Permalinks
Nach der Anpassung der WordPress- und Website-Adresse sollten Sie sicherstellen, dass alle Permalinks (URLs) auf Ihrer Website korrekt generiert werden. Dies erreichen Sie, indem Sie unter „Einstellungen > Permalinks“ gehen und auf „Änderungen speichern“ klicken. Dadurch werden alle URLs Ihrer Seiten, Beiträge und anderer Seitentypen neu und korrekt generiert.
5. Ersetzung von URLs in der Datenbank
Der nächste Schritt besteht darin, alle alten HTTP-Links durch die neuen HTTPS-Links zu ersetzen. Dies kann mit einem Plugin wie Better Search Replace erreicht werden. Dieses Plugin ermöglicht es Ihnen, alle Vorkommen Ihrer alten HTTP-URL in Ihrer Datenbank durch die neue HTTPS-URL zu ersetzen.
6. Einrichtung einer Umleitung von HTTP auf HTTPS
Um sicherzustellen, dass alle Anfragen an Ihre Website, die über HTTP erfolgen, automatisch auf HTTPS umgeleitet werden, müssen Sie eine Umleitung einrichten. Dies kann entweder über das Backend Ihres Hosting-Anbieters, die „.htaccess“-Datei (bei Apache-Servern) oder die „nginx.conf“-Datei (bei Nginx-Servern) erfolgen.
7. Überprüfung Ihrer Website
Nach Abschluss der Umstellung ist es wichtig, Ihre Website gründlich zu überprüfen, um sicherzustellen, dass alles korrekt funktioniert und angezeigt wird. Beachten Sie insbesondere, ob das grüne Schlosssymbol in der Adressleiste Ihres Browsers angezeigt wird, ob alle Bilder auf Ihrer Website korrekt angezeigt werden, ob interne Links funktionieren und ob es Darstellungsprobleme gibt.
8. Behebung von gemischten Inhaltswarnungen
Es ist möglich, dass Sie nach der Umstellung auf HTTPS Warnungen über gemischte Inhalte auf Ihrer Website erhalten. Dies bedeutet, dass einige Ressourcen auf Ihrer Website immer noch über HTTP anstatt über HTTPS abgerufen werden. Um diese Warnungen zu beheben, müssen Sie diese Ressourcen identifizieren und ihre URLs korrigieren.
9. Aktualisierung externer Dienste und Backlinks
Nach Abschluss der Umstellung auf HTTPS sollten Sie auch alle externen Dienste und Backlinks, die auf Ihre Website verweisen, aktualisieren. Dazu gehören Dienste wie Google Analytics und die Google Search Console sowie Social-Media-Accounts und Backlinks von anderen Websites.
Abschluss: SSL-Check
Zum Abschluss der Umstellung auf HTTPS sollten Sie einen SSL-Check durchführen, um sicherzustellen, dass Ihre SSL-Konfiguration korrekt ist. Sie können hierfür den Server Test von SSL Labs verwenden. Als Testergebnis sollte ein A, besser ein A+ zu sehen sein.
Die Umstellung von WordPress auf HTTPS erfordert zwar Zeit und Aufwand, jedoch überwiegen die Vorteile in puncto Sicherheit, Vertrauen und SEO. Nutzen Sie diese Anleitung als Leitfaden, und Sie werden in der Lage sein, Ihre WordPress-Website sicher auf HTTPS umzustellen.
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