In der heutigen visuell geprägten Welt sind Bilder ein wesentlicher Bestandteil jeder Marketingkampagne, Präsentation oder Website. Häufig suchen wir nach der perfekten Grafik, Illustration oder Fotografie über Google-Bildersuche. Doch bevor du dieses Bild für deine Zwecke verwendest, musst du das Urheberrecht berücksichtigen.
Google Images ist keine Sammlung urheberrechtlich geschützter Werke, sondern eine Suchmaschine, die Bilder aus dem gesamten Internet indiziert. Das Urheberrecht dieser Bilder liegt letztendlich bei den Erstellern. Nur sie können Dritten die Erlaubnis erteilen, ihre Werke zu nutzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Urheberrecht: Die Grundregel
- 2. Faire Nutzung („Fair Use“)
- 3. Google-Bildersuche: Filter für nutzbare Inhalte
- 4. Arten von Nutzungsrechten
- 5. Melde falsche Nutzungsrechte
- 6. Eigene Fotos nutzen
- 7. Creative-Commons-Lizenzen nutzen
- 8. Bilder von Bildagenturen kaufen
- 9. Herkunft und Rechte prüfen
- 10. Verlinken statt einbetten
- Fazit
- Weitere Rechtsquellen
1. Urheberrecht: Die Grundregel
Gehe bei Online-Inhalten immer davon aus, dass sie urheberrechtlich geschützt sind. Starte deine Recherche, ob du das gewünschte Bild verwenden darfst, mit diesen beiden Schritten:
- Ermittle den urheberrechtlichen Status des Bildes. Liegt ein Schutz vor?
- Wenn ja und keine Lizenz angegeben ist, musst du vor der Nutzung die Erlaubnis des Rechteinhabers einholen.
Dieser Prozess kann zeitaufwendig sein. Beginne daher frühzeitig mit deiner Recherche, sobald du ein bestimmtes Bild verwenden möchtest.
2. Faire Nutzung („Fair Use“)
Die Doktrin der „fairen Nutzung“ (Fair Use) erlaubt in den USA die begrenzte Verwendung urheberrechtlich geschützter Werke ohne Erlaubnis der Rechteinhaber. Ähnliche Konzepte existieren in anderen Ländern wie der „Recht auf Zitatfreiheit“ in Deutschland.
Beispiele für Fair Use sind Kommentare, Suchmaschinen, Kritik, Parodie, Berichterstattung, Forschung und Lehre. Fair Use soll die Interessen der Urheber mit dem öffentlichen Interesse an der Verbreitung kreativer Werke in Einklang bringen.
3. Google-Bildersuche: Filter für nutzbare Inhalte
In den Suchoptionen der Google-Bildersuche findest du den Filter „Nutzungsrechte“. Dieser zeigt dir Inhalte an, die du möglicherweise verwenden darfst – über die faire Nutzung hinaus.
Webseitenbetreiber können Lizenzen hinterlegen, die festlegen, wie ihre Inhalte weiterverwendet werden dürfen. Der Nutzungsrechte-Filter zeigt dir Inhalte mit Creative-Commons- oder ähnlichen Lizenzen sowie gemeinfreie Werke.
Wichtig: Prüfe die genauen Lizenzbedingungen, bevor du einen Inhalt verwendest. Google kann nicht feststellen, ob die Lizenzkennzeichnung korrekt ist.
4. Arten von Nutzungsrechten
- Frei verwendbar/teilbar: Erlaubt die unveränderte Kopie oder Weiterverteilung.
- Frei verwendbar/teilbar/abwandelbar: Erlaubt Kopie, Bearbeitung und Weiterverteilung gemäß der Lizenz.
- Kommerzielle Nutzung: Wähle diese Option, wenn du den Inhalt kommerziell nutzen möchtest.
Alle Creative-Commons-Lizenzen verlangen eine Namensnennung des Urhebers.
5. Melde falsche Nutzungsrechte
Solltest du Inhalte mit falschen Nutzungsrechten in den Suchergebnissen finden, melde dies in der Google Search Help Community.
6. Eigene Fotos nutzen
Wenn möglich, verwende deine eigenen Fotos und Grafiken. Beachte jedoch Folgendes:
- Du besitzt das Urheberrecht an deinen Fotos, es sei denn, du hast es abgetreten.
- Hole Bildnisrechte für abgebildete Personen ein.
- Wenn du deine Bilder lizenziert hast, kann deine eigene Nutzung eingeschränkt sein.
7. Creative-Commons-Lizenzen nutzen
Creative-Commons-Lizenzen erlauben die Nutzung von Inhalten zu bestimmten Bedingungen. Lies die Lizenzbedingungen genau:
- Manche Lizenzen erlauben nur die unveränderte Nutzung, andere auch Bearbeitungen.
- Alle CC-Lizenzen verlangen eine Namensnennung des Rechteinhabers.
8. Bilder von Bildagenturen kaufen
Du kannst Bilder bei Bildagenturen wie iStock oder Shutterstock erwerben. Beachte jedoch, dass du keine uneingeschränkten Nutzungsrechte kaufst, sondern nur bestimmte Verwendungen erlaubt sind. Lies die Lizenzbedingungen sorgfältig!
9. Herkunft und Rechte prüfen
Stelle immer sicher, dass der Anbieter eines Bildes auch die Rechte daran besitzt und dir eine Erlaubnis erteilen darf. Lasse dir eine Zusicherung geben, dass er der Urheber ist, die Rechte noch innehat und dir Nutzungsrechte einräumen kann.
10. Verlinken statt einbetten
Urheberrechtlich ist es weniger riskant, auf ein Online-Bild zu verlinken, als es einzubetten. Ein aktuelles US-Gerichtsurteil hat das Risiko von Einbettungen erhöht. Setze daher besser einen einfachen Link.
Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen: Gehe beim Einsatz von Bildern aus Google-Suche mit äußerster Sorgfalt vor. Recherchiere gründlich die Nutzungsrechte und hole im Zweifelsfall eine Erlaubnis ein. Mit den richtigen Lizenzen und Bildquellen kannst du jedoch legal und sicher visuelle Inhalte für deine Projekte verwenden.
Weitere Rechtsquellen
Für vertiefte Informationen zum Urheberrecht bei Bildern empfehlen wir Urheberrechtsgesetze der EU.
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Weitere hilfreiche Tools und Dienstleister:
- IONOS – Baukastensystem zum Selbstbau von Websites;
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